Methode

Praxis für
Tiefenpsychologische
Körpertherapie
in Strausberg

Telefon 03341 30 85 234
Mobil         0162 4151303
kathvogel@web.de

Methode

»Ich selbst bin mir zum Rätsel geworden.«
(Augustinus 354-430)

Manchmal haben wir keine Erklärung für unser Verhalten. Wir geraten immer wieder in ähnliche Situationen. Wir verhalten uns unsinnig oder schädigen uns. Wir haben körperliche Symptome oder Schmerzen, obwohl dafür keine organischen Ursachen vorliegen. Wir fühlen uns ohnmächtig und glauben keinerlei Einfluss auf unser Leben zu haben.

Das kann relativ harmlos sein, aber auch bedrohliche Formen annehmen. Wenn unsere Lebensstrategien nicht mehr tragen, ist es Zeit, diese zu hinterfragen. Unter welchen Voraussetzungen haben wir sie entwickelt? Können wir sie ablegen und uns neu orientieren? Was sind eigentlich unsere Ziele?

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»Wie stark muss man sein, um Schwäche zu zeigen? Wie hart muss man sein, um nicht zu zerbrechen?«
(Christiane Weber und Timm Beckmann: Schutzengel)

JedeR besitzt die Fähigkeit, befriedigende Beziehungen zu sich und anderen zu führen. In unserer Ursprungsfamilie lernen wir die Art und Weise, wie wir unsere Beziehungen gestalten. Hier werden wir geprägt.
Manchmal können wir bestimmte Muster erkennen: „Alle zwei Jahre ziehe ich um.“, „Immer habe ich Pech mit den Männern!“ oder „Mir passieren ständig Katastrophen!“. Möglicherweise kommt es zu Konflikten zwischen dem, was wir gelernt haben und dem, was jetzt nötig wäre. Was ursprünglich üblich und passend war, wird jetzt hinderlich oder ist nicht mehr gefragt.
Das wäre ein Anlass, eine Therapie zu beginnen.

Therapie ist eine Reise nach innen und berührt gleichzeitig alle Fragen, die sich Menschen zu allen Zeiten gestellt haben. Wer bin ich? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Wie bin ich in die Welt eingebunden?

In allen Therapien geht es darum, Denken, Fühlen und Handeln besser in Einklang zu bringen. Wir alle kennen Situationen, in denen wir wider besseres Wissen handeln oder etwas tun, obwohl wir kein gutes Gefühl haben. Diese Widersprüche sind uns nicht immer bewusst. Sie können uns aber lähmen. Es gilt, diese Widersprüche aufzuspüren und kreativ zu nutzen.

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»Wie oft muss man fragen, um Antwort zu
finden?«

(Christiane Weber und Timm Beckmann: Schutzengel)

Die in einem (therapeutischen) Gespräch gewonnene Erkenntnis, was uns daran hindert, unsere Situation zu verbessern, reicht manchmal aus, etwas zu ändern. Manchmal aber hindert uns „etwas“ in uns. Dieser Konflikt spiegelt sich in unserem Körper: in der Atmung, der Bewegung, in Schmerzen oder Krankheit oder in der Art, wie wir mit anderen kommunizieren. Es heißt also, die (tiefliegenden) Ursachen zu finden.

Hier wird Körperarbeit sinnvoll. Wenn ein innerer Konflikt thematisiert wird, kommt auch immer der dahinter stehende körperlich Ausdruck zum Vorschein und umgekehrt.

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»Man könnte sagen, die Arbeit mit dem Körper öffnet eine Tür zum Unbewussten.«
(George Downing, 1994)

Im Körper sind die Erfahrungen des ganzen Lebens von der Empfängnis bis zum Tod gespeichert. Lustvolle Gefühle von Glück, Zufriedenheit und Einssein sind zutiefst körperliche Gefühle. Sie sind Ausdruck eines Körpers, der flexibel zwischen Spannung und Entspannung pendeln kann. Ein durchlässiger Körper ist die Voraussetzung für das spontane Äußern von Gefühlen.

Dauerhafte schmerzliche Erfahrungen führen zu chronischen Verspannungen im Organismus, die erst unsere geistige, emotionale und körperliche Beweglichkeit einschränken und sich dann in seelischen und körperlichen Beschwerden äußern.

Gefühle nehmen wir über den Körper wahr. Bei allem, was wir erleben, wird eine körperliche Reaktion ausgelöst – z. B. Herzklopfen. Diese körperliche Reaktion interpretieren wir als Gefühl – z. B. als Erregung, Angst oder freudige Erwartung. Aufgrund unserer Erfahrungen neigen wir dazu, bestimmte Interpretationen zu bevorzugen – z. B. „Ich bin schrecklich aufgeregt.“ “Ich freue mich so!“ oder „Immer habe ich Angst!“. Wenn wir diese Interpretationen hinterfragen, beginnen wir zu differenzieren.

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Das therapeutische Gespräch eröffnet den Zugang zu den Bereichen, für die wir Worte haben. Aber manches wirkt, ohne dass es dafür Worte gibt. Sei es, weil darüber nicht gesprochen wurde oder wird. Oder weil es Erfahrungen aus einer Zeit sind, in der die Sprache noch nicht zur Verfügung stand. Die Körperarbeit eröffnet den Zugang zu den nichtsprachlichen Bereichen. Sie ist direkt und unmittelbar. Neben dem reflektierenden Denken brauchen wir den inneren Beobachter in uns, der durch die in der Körpertherapie übliche Körperwahrnehmung gestärkt wird.

Körpertherapeuten haben immer schon großes Interesse an den Erfahrungen gehabt, die jedeR vor, während und nach der Geburt macht. Wir gehen davon aus, dass diese Erfahrungen prägend aber schwer zugänglich sind, da zu dieser Zeit Bewusstsein erst im Entstehen begriffen ist. Es geht dabei um eine Haltung gegenüber dem Leben, also eher darum, ob wir das Leben als unberechenbar oder abwechslungsreich, gnadenlos oder tragend, mangelhaft oder reich erleben. Es geht aber auch um die Haltung gegenüber anderen Menschen – um Vertrauen oder Mißtrauen. Wie gehen wir z. B. mit Abhängigkeit um? Fühlen wir uns dann ausgeliefert oder haben wir Vertrauen, eine Lösung zu finden? Glauben wir, dass wir uns alles erkämpfen müssen oder dass für uns gesorgt ist? Wie viel Einfluss glauben wir auf unsere Umwelt und auf unsere Mitmenschen zu haben?

Alle Therapien steuern Aufmerksamkeitsprozesse. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf unseren Körper lenken, sind wir in der Gegenwart angekommen. So können wir herausfinden: Wie hat sich mein Körper aufgrund seiner Erfahrungen organisiert? Der Sinn meines So-Seins kann mir dann vollkommen bewusst werden. Dann wird mir klar, was ich (wirklich) brauche. Wenn ich meine eigene Geschichte verstehe, dann kann ich mein Leben in die Hand nehmen.

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Katharina Vogel-Gladkowski